Diese Nacht hatten wir nicht allzu viel Schlaf, nachdem wir schon dachten, es geht los. Immerhin weiß ich jetzt...aber der Reihe nach.
Um 2.00h musste ich auf die Toilette und war sehr verwundert, warum hier alles so nass ist. Nachdem ich fertig war, lief mir ein Rinnsal das rechte Bein entlang und ich fragte mich, ob das vielleicht Fruchtwasser sein könnte. Da das aber alles blieb, versuchte ich zuerst, mich nochmal hinzulegen, zumal ich auch keine Wehen hatte. An Schlaf war aber absolut nicht zu denken und ich ging noch mehrmals auf die Toilette und wusste mit jedem Mal weniger, was ich nun machen sollte.
Hebamme aus dem Bett schmeißen? Ins Krankenhaus fahren? Nichts?
Mein Computer war noch an also habe ich erstmal nach Erfahrungen von anderen zum Thema Fruchtwasser gegoogelt und kam zu dem Schluss: Das könnte welches sein. Aber die Hebamme deswegen aus dem Bett werfen? Ich war mir unschlüssig, also versuchte ich, den Herrn Schatz zu wecken, damit er mir bei der Entscheidung helfen konnte, was nun zu tun sei.
Der Herr Schatz hat sich aber erstmal nicht gerührt, also habe ich mich dann dafür entschieden, im Krankenhaus anzurufen. Da waren die Leute ja eh wach und ich musste kein schlechtes Gewissen haben, jemanden wegen nichts aufzuwecken.
Man verband mich mit der Diensthabenden Hebamme im Kreissaal, die meinte, wir sollten lieber mal vorbeikommen, sicher sei sicher.
Als ich den Herrn Schatz dann diesmal etwas energischer weckte, wurde er auch gleich hellwach, wir machten uns fertig, packten die Kliniktasche ins Auto und fuhren los. Mittlerweile war es 2.38h.
Um kurz vor drei waren wir am Krankenhaus und auf dem Weg in den Kreissaal, allerdings standen wir auch nach zweimaligem Klingeln und dem Genuss eines halben Bechers Wasser vor verschlossenen Türen. Ein kleiner Umweg über die Wöchnerinnenstation und wir hatten die Hebamme gefunden, die uns dann mit in ein winziges Räumchen nahm und mich ans CTG anschloss. (Übrigens war ich zwischen zwei Uhr und kurz nach drei ca. alle 10 min. auf dem Klo, Wahnsinn!)
Die Herztöne der kleinen Lady waren sehr ruhig, im Vergleich zu denen, die sie bei CTGs am Morgen oder Nachmittag hatte, vermutlich hat sie geschlafen.
Kaum ans CTG angeschlossen hatte ich zum ersten Mal eine Wehe, die sich auch tatsächlich wie eine Wehe angefühlt hat. Dann kamen die Wehen in sehr kurzen Abständen, ca. 2 Minuten, waren aber eigentlich sehr gut zu ertragen. Wäre ich nicht schwanger, hätte ich mich mit ein, zwei P.aracetamol und einer Wärmflasche ins Bett gelegt und gut wär´s gewesen.
Die Untersuchung vom Muttermund ergab, dass er ca. Fingerbreit geöffnet ist und der Test, ob ich Fruchtwasser verliere war negativ.
Die Hebamme wollte aber noch die Meinung der diensthabenden Ärztin einholen, also blieb ich noch eine Weile liegen und schaute dem Wehenschreiber zu. Der Herr Schatz wich die ganze Zeit nicht von meiner Seite und wir waren ganz ruhig.
Irgendwann kam dann die Ärztin und entschied, dass wir noch einen zweiten Test machen würden und dazu einen Ultraschall. Der zweite Test war auch negativ und den Ultraschall wollte sie schon jetzt machen, da es für mich angenehmer sei, als unter richtig heftigen Wehen.
Da wurde es dann nochmal interessant, denn nun wissen wir, dass die kleine Lady um die 3200g wiegt und eine Sternenguckerin ist. Die Plazenta ist noch super in Ordnung und wir müssen uns keine Gedanken machen.
Also fuhren wir gegen 4.00h wieder heim und versuchten zu schlafen. Mir selbst gelang das nur mäßig gut, denn auch leichte Wehen tun weh und sind nicht grade förderlich, wenn man schlafen will. Immerhin habe ich das Gefühl, es hat sich wieder was getan und wir könnten vielleicht doch noch diese Woche unsere kleine Lady in den Armen halten, mal sehen.
Heute Abend haben wir uns mit Freunden zum Essen verabredet, mal schauen, ob daraus was wird :)
