Samstag, 4. Dezember 2010

Vom Loslassen und was Möhrenbrei damit zu tun hat

Meine kleine, süße Zauberfee, die doch grade gestern erst auf die Welt gekommen ist, wird langsam vom Säugling zum Baby.
Heute habe ich ein Gläschen Frühmöhren gekauft, demnächst dann also der Versuch, langsam vom Stillen zu "richtigem" Essen überzugehen. Ein kleines bisschen muss ich also wieder loslassen. Warum ich nun doch schon Brei gekauft habe?

Am Donnerstag hat die kleine Fee mich mit ihren Augen verfolgt, als ich ein Brötchen gegessen habe und als ich ihr ein kleines Bisschen von dem weichen, weißen Zeugs abgab, war das Schauspiel, das sich bot einfach zu göttlich:
Sie schaute erst prüfend, was das wohl sei, da in ihrem Mund. Als sie feststellte, dass es so rein garnichts mit der Milch gemeinsam hat, die sie sonst trinkt, verzog sie das Gesicht zu einer wahnsinns- Schnute, kurz vorm Weinen. Dann wieder der fragende Gesichtsausdruck während sie so etwas wie Kaubewegungen machte. Aus Angst, dass das kleine Stückchen da in ihrem Mund vielleicht doch noch zu groß zum Schlucken sein könnte, nahm ich es ihr wieder ab. Davon war sie aber auch irgendwie nicht begeistert.

Ein paar Tage zuvor hat sie bei meiner Mama aus der Tasse etwas Tee getrunken und noch ein paar Tage davor, fand sie unser Bologneser Gratin sehr, sehr interessant. Die Sahne vor einigen Wochen war ja noch nicht sooo der Renner, aber richtig abgeneigt war sie auch nicht. Kurzum: Es scheint, als würde die Zeit langsam reif...

Nun versuchen wir deshalb bald mal ein Löffelchen mit Möhren. Mal sehen, wie viel Abdeckplane ich für mich, das Feenkind und unsere nächste Umgebung brauche, damit ich nicht neu renovieren muss...

Also muss ich loslassen. Noch mehr. Ich bemühe mich ja schon seit der Geburt, keine übermäßige Glucke zu sein, gebe die kleine Maus oft und auch über mehrere Stunden hinweg in gute Hände ab. Nicht nur, weil ich auch mal ein bisschen Zeit allein für mich brauche (ich vermisse sie dann immer schrecklich), sondern auch weil der Herr Schatz und ich denken, dass es wichtig für die kleine Fee ist.
Ausserdem freuen sich die Omas und Opas immer sehr, mal mehr als nur einige Minuten alleine mit dem Enkelkind zu sein.

(OT: Diese Woche bei GZSZ hatte Verena den kleinen Oskar zu Pia gegeben, damit sie in Ruhe an ihrer Kolumne schreiben konnte. Vor lauter Sorge und Sehnsucht rief sie alle paar Minuten bei Pia an, gab Ratschläge zu offensichtlichen Dingen und holte ihr Baby am Ende doch wieder ab. Das fand ich ganz schrecklich und ich war froh, das ich nicht so klammern muss.)

Trotzdem ist der erste Schritt in Richtung Abstillen nicht so einfach für mich, wie ich dachte, keine Ahnung, warum das so ist. Ich meine, jeder hört irgendwann auf, ausschließlich Milch zu trinken und wendet sich festerer Nahrung zu, das ist von der Natur so vorgesehen. Für eine gluckende Mama halte ich mich, wie bereits erwähnt, auch nicht. Was sein muss, muss sein. Auch wenn es mir ein bisschen schwer fällt. Ein kleiner Löffel für die kleine Fee, ein großer Löffel für die rote Fee. Hachja. ♥