Samstag, 11. Juni 2011

11 Monate kleine Fee

Mein kleines Zuckerschneckchen,

heute bist du schon 11 Monate alt, nicht mehr allzu lange bis zu deinem ersten Geburtstag.
Im letzten Monat hat sich wieder so viel bei dir getan, das ich kaum glauben kann, das zwischen diesem und dem letzten Monatsbrief an dich wirklich nur vier Wochen liegen:

Du krabbelst, den ganzen Tag. Die ersten Versuche waren noch zögerlich, du hast dich nicht so weit von der Stelle bewegt, obwohl du gekonnt hättest. Mittlerweile gehst du gern auf Krabbeltour durch unsere Wohnung, immer dem Katertier auf der Spur. Wenn du etwas interessantes entdeckst, spielst du versonnen damit, bis du keine Lust mehr hast. Allerdings bist du ziemlich ausdauernd, spielst Ewigkeiten mit deiner Lauflernhilfe (die dir zum LAUFEN aber noch zu suspekt ist), liebst deinen Holzwürfel mit den bunten Bauklötzchen und auch im Laufstall beschäftigst du dich sehr gut alleine. Ausserdem spielst du gern mit leeren Flaschen oder anderen Alltagsgegenständen. Das ist für dich oft interessanter als dein eigenes Spielzeug.

Zwischendurch schaust du immer wieder, was ich so mache und bist sozusagen meine kleine Haushaltshilfe. Der Staubsauger hat es dir besonders angetan. Wenn ich sauge, krabbelst du neben mir her und versuchst am Regler zu drehen, kreischst dabei ganz aufgeregt und freudig, als wolltest du das Geräusch des Saugers imitieren.

Langsam startest du auch die ersten Versuche, dich an Dingen hochzuziehen, hältst aber meistens knieend inne. Es sei denn, dein Papa oder ich sind da, um dir zur Seite zu stehen, dann ist das kein Problem.

Ein Nein verstehst du sehr gut, auch wenn du oft protestierend weinst. Reagiert man darauf jedoch nicht, ist das Weinen schnell wieder vergessen und du wendest dich etwas anderem zu. Mal sehen, wie lange das so bleiben wird. Ich bin aber ziemlich zuversichtlich, was das angeht.

Endlich, endlich hast du auch deine ersten Zähnchen. Bis die beiden unteren Schneidezähne durch waren, hat es eine kleine Weile gebraucht, in der du hin und wieder unleidlich warst. Zudem fiel das noch mit deinem vorletzten Wachstumschub zusammen, da hattest du es schon ziemlich schwer. Dein Schlaf (und meiner...) hat etwas darunter gelitten, mittlerweile schläfst du wieder ruhig durch.
Tagsüber machst du in der Regel zwei Schläfchen von unterschiedlicher Länge, abends bist du spätestens um halb acht im Bett.
Morgens wachst du zwischen sechs und sieben auf, bekommst deine Flasche und eine frische Windel. Mit der Flasche lege ich dich dann wieder in dein Bett, wo du irgendwann wieder einschläfst. Wenn ich Glück habe, schläfst du nochmal bis acht oder neun weiter.

Unsere Tage verlaufen meist unterschiedlich, entweder sind sie sehr ruhig und wir bleiben daheim, kochen, spielen und machen den Haushalt- oder wir sind unterwegs, Freunde und Familie besuchen, einkaufen, spazieren.
Mit dir kann man wirklich alles machen, du liebst es, wenn es was zu sehen gibt und ich habe den Eindruck, du saugst alles auf wie ein kleiner Schwamm.
Es ist auch kein Problem, dich unterwegs satt zu bekommen, wenn wir mal vergessen haben etwas mitzunehmen. Du liebst Brötchen und mümmelst genüsslich so lange daran herum, bis nichts mehr da ist.
Wenn du weinst, hast du auch einen Grund dazu, entweder weil du müde bist, Hunger hast oder dir auf Entdeckungstour weh getan hast. Zum Glück hattest du bisher keine ernsthaften Verletzungen.

Auswärts Übernachten ist schon lange Routine für dich geworden, du passt dich sehr gut an und vertraust den Menschen um dich herum. Ich glaube, es war eine gute Entscheidung, dich gleich von Anfang an auch mal bei den Großeltern zu lassen, Verantwortung abzugeben und dir die Möglichkeit zu geben, andere Tagesabläufe mitzubekommen, anderen Menschen genauso zu vertrauen wir uns. Mittlerweile fremdelst du kaum noch, sehr zur Freude deiner Uroma, die gern mal zwei Stunden mit dir durch die Gegend wandert.

Dein Wortschatz hat sich seit dem letzten Monat kaum geändert, dafür nickst du und schüttelst den Kopf, als würdest du wirklich auf die eine oder andere Frage oder Äusserung reagieren. Sehr lustig ist das, wenn ich sage: Du bist ein kleines Monster! und du dann vehement den Kopf schüttelst. Ansonsten brabbelst und singst du fast die ganze Zeit vor dich hin, bist also kaum zu überhören. :)

Auch dein Papa ist endlich mehr in deinen Focus gerückt, kommt er nach Hause ist deine erste Reaktion ein breites Lächeln, gefolgt von ausgestreckten Armen. Du möchtest von mir weg, auf seinen Arm. Das ist soo toll. Du spielst gern mit ihm und lässt dich sogar von ihm zum Schlafen legen, zumindest tagsüber. Das tut euch beiden gut, glaube ich.

Kleines Feenkind, ganz bald bist du offiziell kein Baby mehr, sondern ein kleines Mädchen, das jeden Tag ein bisschen selbstständiger und unabhängiger wird. Wir sind so unglaublich stolz auf dich, lieben dich wie verrückt und freuen uns jeden einzelnen Tag über dich.
Wegen deines Geburtstages mache ich mich ein wenig verrückt, weil das so ein besonderer Tag sein wird. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergangen ist und wie sehr und toll du dich entwickelt hast.

In Liebe,

deine Mama