Mittwoch, 4. September 2013

Wenn mein Baby weint...

....dann meistens, weil es Hunger hat oder müde ist. Manchmal ist auch Bauchweh ein Grund. Und manchmal weint ein Baby auch einfach nur so. Ohne einen bestimmten, erkennbaren Grund.

Leider ist das die einzige Möglichkeit, mit der sich die kleinste Fee ausdrücken kann und leider hat sie dabei mit steigendem Frust eine Frequenz auf Lager, die einem die Ohren klingeln lässt. Faktisch glaube ich manchmal, mein Trommelfell platzt gleich. Hunger und Bauchweh lassen sich relativ leicht beheben und schnell ist das Geschrei verebbt. Die Sache mit dem Schlaf ist aber eine andere.

Wenn ich selbst dann auch noch hungrig und müde bin, dann wird es für mich schon mal schwer, ruhig zu bleiben und die Situation lange auszuhalten. Auch, wenn ich das dann natürlich trotzdem schaffe.
Am Abend zum Beispiel, wenn die kleinste Fee nicht so recht in den Schlaf finden will und sich erst einmal ausweinen muss. Da können einem zehn Minuten manchmal wie zehn Stunden vorkommen und manchmal ist es auch noch länger.
Als die kleine Fee noch ein Baby war, da weinte sie eine Zeit lang jeden Abend. Ich saß mit ihr auf dem Boden, schaukelte uns hin und her und weinte oft mit ihr, weil nichts anderes half. Ich war der Fels in der Brandung und wusste, irgendwann würde sie aufhören zu weinen. Und so war es auch.
Beim zweiten Kind bin ich irgendwie nicht immer der Fels in der Brandung, sondern manchmal eher ein Bötchen, das selbst schwankt. Erst jetzt finde ich so langsam zurück zu meiner inneren Ruhe und summe einfach immer und immer wieder stoisch LaLeLu vor mich hin, und irgendwann beruhigt sich die kleinste Fee dann auch und schläft ein. Und mein eigenes Gesumme macht auch mich ruhiger, wenn ich mich nur darauf konzentriere. Und wenn wirklich gar nichts hilft, dann löse ich uns beide aus der Situation, verlasse mit ihr das Schlafzimmer und versuche es ein wenig später noch einmal. Dann bin ich wieder ruhiger und auch die kleinste Fee kann noch einmal runterkommen.

Ganz oft muss ich in solchen Situationen an meine Freundin denken, die sich sicher wünschen würde, dass ihr eigenes Baby so schreien würde. Denn das würde bedeuten, dass es noch leben würde. Das halte ich mir vor Augen: Wenn mein Baby weint, dann bedeutet das, dass es lebt. Es geht ihm eigentlich gut und es ist bei mir, auch wenn es grade extrem laut ist und an meinen Nerven zerrt. Lieber halte ich tausende Stunden so aus, als auch nur eine einzige Sekunde ohne meine Kinder zu sein.
Dieser Gedanke, dass es auch sehr, sehr leise sein könnte, der hilft, es auszuhalten und trotz allem dankbar zu sein.