Samstag, 2. November 2013

7 Monate kleinste Fee

Mein kleiner Augenstern,

nun bist du schon wieder einen Monat älter geworden, ganz klammheimlich, einfach so.

Dieser letzte Monat hat wieder so viele Veränderungen mit sich gebracht:

Seit ein paar Tagen kannst du dich ganz allein auf den Bauch drehen und bist dann erst erstaunt über diese neue Perspektive und dann entrüstet, weil du von dort aus plötzlich doch nicht mehr weißt, wie du zurück auf den Rücken kommst.

Seit ein paar Tagen schläfst du im Kinderzimmer, in deinem eigenen Bett. Es ging nicht mehr anders, weil du einfach nicht aufhören wolltest, dich alle ein bis drei Stunden bei mir zu melden. Auf Dauer ist das sehr, sehr anstrengend. Wir haben uns ein paar Tipps bei unserer Hebamme und dem Osteopathen geholt, die beide geraten haben, dich alleine schlafen zu lassen. Und oh Wunder: Es klappt! Teilweise liegen 7 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten in der Nacht (der kürzeste Abstand zum Stillen seitdem waren 4 Stunden), allerdings muss ich dich zwischendurch immer mal trösten, weil du aufwachst und alleine noch nicht wieder in den Schlaf findest. Hier bin ich aber zuversichtlich, dass das immer weniger werden wird.

Den Mittagsbrei hast du nun vollends akzeptiert und isst einen ganzen A.ventbecher leer, ein, zwei Löffelchen ausgenommen. Mittlerweile koche ich auch selbst für dich: Karotte mit Kartoffel und Zucchini. Da du am Abend weder Milchbrei noch Obstbrei essen magst, gibt es eben noch mal Gemüse und auch hier isst du fast einen ganzen Becher ratzeputz auf. Ich habe dir einen Trinklernbecher gekauft, weil du die Flasche ja auch weiterhin abgelehnt hast. Manchmal kaust du eher darauf herum, aber immer öfter trinkst du richtig daran und es scheint dir wirklich Spaß zu machen. Wahrscheinlich willst du einfach ein großes Mädchen sein und nicht mehr aus Babyflaschen trinken.
Hin und wieder gebe ich dir immer noch ein Stück Reiswaffel oder auch ein bisschen von meinem Brötchen ab. Das findest du immer besser und isst inzwischen sogar etwas davon, statt alles nur aufzuweichen und in deiner nächsten Umgebung zu verteilen.

Der nächste Schritt ist dann wohl, dich nicht mehr in den Schlaf zu huckeln, sondern dich sanft zu begleiten, bis du merkst, du kannst es auch allein. Noch meckerst du dabei, aber nicht so schlimm, dass ich dich wieder aus dem Bettchen nehmen müsste.

Deine große Schwester und du, ihr seid ein Herz und eine Seele- zumindest die allermeiste Zeit. Wenn du ihr den Nachtschnulli klaust, oder an ihren Haaren ziehst, findet sie das nicht so toll. Aber ihr könnt super um die Wette kreischen und euch dann darüber kaputtlachen. Überhaupt schaust du ihr gerne beim Spielen zu und bist immer ein einziges Strahlen, wenn du sie siehst. Sie kann dich super trösten, wenn ich mal nicht sofort zu dir kommen kann. Dann gibt sie dir deinen Spielwürfel, der Musik und Geräusche macht, oder lässt die bunten Kugeln die Kugelbahn herunter rollen. Da bist du immer ganz fasziniert.

Was ich in den letzten Briefen immer wieder vergessen habe zu erwähnen ist, dass du dir schon seit Monaten selbst deinen Schnuller in die Schnute schiebst, wenn dir danach ist. Das ist sehr praktisch, wenn ich grade mal schlecht an dich heran komme.

Ich hoffe, mit der Zeit wirst du weniger fremdeln und zu all deinen Omas und Opas eine gute Bindung aufbauen. Leider ist die Situation heute anders, als sie damals bei deiner großen Schwester war und ich kann dich nicht so oft gehen lassen, wie vielleicht gut für dich (und mich) wäre. Dabei bist du doch eigentlich so ein süßer kleiner Sonnenschein! Aber spätestens, wenn du wirklich tagsüber nur noch gefüttert wirst, wird sich das bestimmt auch mal öfter und bei allen einrichten lassen. So lange bist du aber am liebsten bei mir, wie es scheint.

Kommt dein Papa am Abend nach Hause, freust du dich sichtlich, ihn zu sehen. Strahlst über das ganze Gesicht und zappelst herum, bis er dich so richtig begrüßt hat. Ich freue mich schon, wenn endlich dein richtiger Hochstuhl hier angekommen ist und du mit am Tisch sitzen kannst. In der Wippe am Boden magst du nicht mehr immer sitzen, da siehst du eben nicht mehr genug. Eine Weile kann man dich immer noch mit Spielzeug ablenken, aber dann meckerst du, bis ich dich wieder auf dem Schoß habe. Überhaupt, du magst am liebsten überall dabei sein. Darum trage ich dich nun oft in der M.anduca auf dem Rücken, damit du mehr sehen kannst. Ich schaffe dann auch endlich ein bisschen mehr.

Kleine Zuckerschnecke, ich bin sehr gespannt, wie es mit uns weiter geht und freue mich auf den nächsten Monat. Wer weiß, vielleicht schläfst du dann schon durch oder magst doch Obstbrei? Odervielleicht kommt auch ein Zahn, wie uns ja schon seit dem 2. Monat oder so prophezeit wird...

Aber selbst wenn nicht, alles was zählt ist, dass du gesund und munter bist. Den Rest werden Zeit und unsere Liebe zu dir schon richten, da bin ich ganz sicher.

In Liebe,

Mama