Donnerstag, 6. Januar 2011

So isses

Erstmal danke an all die Daumendrücker und Gedankendenker, die mich heute virtuell und real unterstützt haben.

Vor der Spiegelung hatte ich ziemlichen Bammel und auch schon überlegt, ob ich nicht einfach wieder gehen sollte. Die zwei Klistiere, die auf mich warteten, machten es mir auch nicht leichter.
Aber ich hielt durch, quetschte meine Gedanken in eine Kiste und schon saß ich auf dem Tisch im Koloskopieraum. Mein lieblings- Koloskopieassistent war leider nicht mehr da, er ist nun in einer anderen Abteilung. Einfach so und ohne mich zu fragen. Dafür war der Professor noch derselbe und schon ging es mir ein wenig besser. Die obligatorischen Fragen wurden gefragt und die Augenbrauen hochgezogen, weil ich meine Medis in Eigenregie einfach abgesetzt hatte und auch nicht mehr zur Spiegelung gekommen bin. Tja, was soll ich sagen? Schuldig.

Dann ging´s auch schon los und ich versuchte, mich ruhig zu atmen, in dem ich die Technik aus dem Geburtsvorbereitungskurs angewendete: Durch die Nase einatmen, durch den Mund wieder aus, schön regelmäßig. Nebenbei schaute ich Live- TV aus meinem Inneren. Da sah es nicht ganz so böse aus, aber auch nicht ganz so gut. Der Crohn ist wieder da, das konnte man nicht übersehen.
Ehe ich mich versah war es auch schon wieder vorbei und es wurde noch Blut abgenommen, sowie ein Ultraschall gemacht. Nun muss ich also wieder Medikamente nehmen und in drei Monaten erneut zur Spiegelung. So geht es also da weiter, wo ich vor über einem Jahr aufgehört habe.

Psychisch geht´s mir trotzdem gut, denn ich hatte ja zwei Wochen Zeit mich damit abzufinden und es anzunehmen. Ich hab das vorher geschafft und kann das auch weiter stemmen, alleine bin ich jedenfalls nicht. Das hilft mir sehr. So viele haben heute an mich gedacht und mich später angerufen oder mir gesmst, wie es war und wie es mir geht. Danke dafür.